Der Fotograf

Günter Benning (geb. 1957) war bis zu seiner Pensionierung 2023 Lokalredakteur im Münsterland und Schleswig-Holstein. Zuletzt hat er die Lokalredaktionen Greven/Lengerich geleitet.
Das Thema Flucht und Vertreibung hat ihn immer begleitet. 1979 hat er zum ersten Mal über einen iranischen Offizier geschrieben, der von der Gemeinde Nottuln in eine Wohnung neben seinen Eltern einquartiert wurde. Schon das war nicht konfliktfrei.
Seither sind ihm Flüchtlinge aus Bosnien, Kosovo, der DDR, Russland, Vietnam, Sri Lanka, Iran, Irak, Syrien und anderen Ländern begegnet. Manchmal konnte er Menschen, die vor einer Abschiebung standen, durch die Berichterstattung helfen. Er erinnert sich an den kosovarischen Fliesenleger, der mit Frau und zwei Kindern ausgewiesen werden sollte. Heute führt er weiter seinen eigenen Betrieb, seine Kinder haben in Deutschland studiert. Oder an die 18-jährige iranische Schülerin, die einen Asylprozess durchlaufen musste, obwohl ihre Eltern anerkannte Flüchtlinge waren. Zwei Wochen vor dem Abitur erhielt sie einen Abschiebebescheid. Heute hat sie eine eigene Rechtsanwaltspraxis in Süddeutschland.
Das Fotoprojekt „Verloren – gefunden“ hat ihm erneut deutlich gemacht, wie viel Energie und Tatkraft Flüchtlinge aufbringen, um mit ihrem Schicksal klarzukommen. Und dass es gut ist, wenn der deutsche Staat den Start in ein neues Leben durch Sprach- und Integrationskurse fördert und die Arbeitsaufnahme nicht behindert.
Günter Benning lebt in Ibbenbüren, er hat fünf erwachsene Kinder und einen Enkel.