Pressemitteilung
in
Ausstellung “Verloren – gefunden” im Rathaus
Die Gesichter von Geflüchteten
Teaser:
15 Bilder. 15 Schicksale. Die Ausstellung “Verloren – gefunden” rückt Geflüchtete in den Fokus. Sie kommen aus der Ukraine und leben jetzt in Greven. Eröffnung: Dienstag, 5. November, 16 Uhr im Rathaus.
__________________
Greven. Menschen auf der Flucht haben ein Gesicht und eine Geschichte. Sie haben ihre Heimat verloren und hoffen auf eine Zukunft. 15 Fotos von Geflüchteten aus der Ukraine erlauben einen Blick auf diese Schicksale. Am Dienstag, 5. November, um 16 Uhr wird im Grevener Rathaus eine Ausstellung mit Fotografien von Günter Benning eröffnet, die in der aufgeregten Migrationsdebatte der aktuellen Politik Menschen in den Fokus rückt, um deren Leben es geht.
Die Initiative zu der Fotoausstellung ging von Heinz Kues und Dr. Bernhard Hülsken aus, beide jahrelang ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe aktiv. “Ursprünglich gab es die Idee eines individuellen Fotobuches, das die beteiligten Personen in ihre Heimat schicken könnten”, sagt Kues. Entwickelt hat sich daraus eine Bilderausstellung, in der gleichzeitig die Schicksale der porträtierten Menschen erzählt werden.
Gezeigt werden unterschiedliche Menschen: von der jungen Architekturstudentin, die in Greven einen Job in der Logistik gefunden hat, bis zur fünfköpfigen Familie, die noch auf Arbeitssuche ist, aber die ukrainische Kultur in ihrer Kirchengemeinde und im Chor pflegt.
“Ich hatte todtraurige Menschen erwartet”, gibt Fotograf Günter Benning zu, der bis zum vergangenen Jahr Redaktionsleiter der Westfälischen Nachrichten in Greven war, “aber mich fasziniert die Energie, mit der die Flüchtlinge ihr Schicksal in die Hand nehmen.” Viele jobben auch vor Ende des Sprachkurses, zwei Frauen aus Irpin haben neben ihrem Job im Postverteilzentrum unlängst ein Schnellrestaurant eröffnet. Niemand will lange von staatlicher Hilfe leben.
Möglich machten die Ausstellung Olga Stromberger und Rita Zimmermann. Stromberger ist Vorsitzende des Vereins “You are. Ukraine-Hilfe aus aller Welt (UAre)”, hat Kontakte zu den Menschen hergestellt und als Übersetzerin unterstützt. Rita Zimmermann weiß als Osteuropahistorikerin und Museumsmitarbeiterin, wie Ausstellungen am besten präsentiert werden. Auch Irmgard Hellmann de Manrique von der städtischen Integrationsarbeit war aktiv im Organisationsteam.
“Natürlich war es nicht immer leicht, Ukrainerinnen von der Teilnahme zu überzeugen”, sagt Fotograf Günter Benning. Manche Geschichten sind erschütternd und kaum in wenigen Sätzen zu fassen. Andere glaubten, ihre Geschichte sei wiederum nicht schrecklich genug. Auch fürchteten manche Männer Verurteilungen, weil sie hier und nicht in der Ukraine seien. Zu allen Bildern gibt es Texte auf Deutsch und in der Onlineversion auch auf Ukrainisch.
Zur Vernissage im Rathaus mit ukrainischem Fingerfood und Musik wird herzlich eingeladen. Bürgermeister Dietrich Aden wird die Ausstellung eröffnen.
Infos: 0160 926 924 26.
Bildzeile:
Fototermine an der Ems mit der Ukrainerin Liudmyla Soltys (80) und Übersetzerin Olga Stromberger (r.). Foto: Günter Benning

Alisa Vasilieva aus Kiew trainiert in Greven Volleyballmannschaften.